Weltkulturerbe Völklinger Hütte
17.06.2023 – 17.09.2023
1988 *
Saarbrücken
2012 — 2013
Nationale Universität der Künste (Universitatea Națională de Arte București – UNArte), Bukarest
2017 — 2021
Freie Kunst an der HBKsaar, Saarbrücken
In einem mit Folien bedeckten Stahlgerüst rieselt unerlässlich Feinstaub auf den Boden herab, wo sich, ebenfalls geschützt, ein Mikrobiotop mit Pflanzengewächs auf behutsame Weise entwickelt. Das Kunstwerk Survive, das ausgerechnet in einem Raum der Sinteranlage aufgebaut wurde, einst größte Staubschleuder der Völklinger Hütte, die mit 40 Tonnen roten Staubs täglich die Stadt in ein rötlich-körniges Licht tauchte. Staub und Licht sind auch die Kernmaterien bei dieser Künstlerarbeit. Die von Karen Fritz erbaute Installation entpuppt sich zudem als begehbarer Raum, das Publikum kann ihn vorsichtig betreten und hier drinnen, dem Feinstaub ausgesetzt, lässt sich die Biosphäre mit der künstlichen Landschaft unter dem stetig schwebenden Staubvorhang in vitro beobachten. Wie sich die Szenerie weiterentwickeln mag? Werden sich die Pflanzen unter der dichter werdenden Staubdecke behaupten können? Der Installationsaufbau gleicht einer russischen Puppe, die immerzu neue Welten bereithält. Wenn wir auf die Spanne von 14 Milliarden Jahren universaler Entstehungsgeschichte schielen, sind wir ein Lidschlag, die Erde kaum mehr als ein Staubkorn für die Maßstäbe des Universums. Staub hält das Universum zusammen und gewissermaßen auch die Zeit- und Raumkapsel Survive.