Saarländische Galerie – Europäisches Kulturforum Berlin
22.06.2023 – 20.08.2023
1973 *
Krakau, Polen
1993 — 1994
Kunsthochschule Krakau (Akademia Sztuk Pięknych im Jana Matejki w Krakowie)
1994 — 2001
Freie Kunst an der HBKsaar, Saarbrücken
Golczewskis Arbeiten zeigen banale Alltagsgegenstände: einen Handschuh, ein Fernglas, einen Ballon, einen Gummistiefel oder einen Sessel. Der Künstler findet seine Motive in Werbebroschüren, im Baumarkt oder im Internet. Isoliert von ihrem ursprünglichen Kontext erscheinen die Objekte wie ausgeschnitten auf weißem Grund. Sie sind auf wenige Merkmale reduziert: Form, Farbe, Licht und Schatten. Die Reduktion wird in einigen Arbeiten so weit getrieben, bis eine Wiedererkennbarkeit gerade noch möglich ist. Mit dieser Darstellungsweise lotet er die Grenze zwischen der Repräsentation des Gegenstandes und der Abstraktion seiner Bedeutung aus. Bewusst hat sich Andreas Golczewski für die Technik des Druckens entschieden: Sie unterstützt die Tendenz zu einer Objektivierung des Dargestellten. Im Unterschied zur Zeichnung, als direkte, spontane Formulierung dessen, was der Künstler wahrnimmt oder sich vorstellt, wird beim bedruckten Blatt durch die Mechanik des Druckens und die Vervielfältigung des gleichen Motivs das subjektive Moment reduziert. Die Mehrdeutigkeit, durch die Vereinfachung der Darstellung ermöglicht, erhält durch die Titel eine weitere Ebene. Wie bei Schlauchboot scheinen sie nicht nur die Gegenstände zu bezeichnen, sondern führen auch zu einer direkten emotionalen Konfrontation.