Stadtgalerie Saarbrücken
17.06.2023 – 17.09.2023
1955 *
Saarlouis
Angewandte Sprachwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik Universität Nantes und Universität des Saarlandes
Loos‘ Malerei ist geprägt von einzelnen Figuren in luziden Farbnebeln aus wenigen Tönen. Mal sind es Angler, die bis zur Hüfte im trüben Wasser stehen, dann Menschen im Nebel einer kargen, stark abstrahierten Landschaft. Die Malerin beschäftigt sich mit den Absurditäten der menschlichen Existenz. Ihre Werke sind Synonym für die zunehmende Vereinzelung des Menschen in unserer Gesellschaft. Begonnen hat diese Entwicklung lange vor der Coronapandemie, doch hat diese den Trend noch beschleunigt. Zunehmend zurückgeworfen auf uns selbst sehnen wir uns in unserem „kontaktlosen“ Zeitalter nach Zugehörigkeit und Halt. Vera Loos begreift ihre Figuren als „metaphysische Obdachlose“, die nicht mehr durch das Gefühl der Gemeinschaft gehalten sind, sondern meist allein den Kampf mit dem Leben aufnehmen. Die gesichtslosen Figuren werden nicht näher charakterisiert und erscheinen als Archetypen unserer Gesellschaft. Körperhaltung und Bildkontext erzählen von Einsamkeit und Isolation auf der steten Suche nach dem Sinn des Lebens.