Jutta Schmidt

Städtische Galerie Neunkirchen

22.06.2023 – 17.09.2023

1967 *
Saarbrücken

2008 — 2013
Neue künstlerische Medien an der HBKsaar, Saarbrücken

In ihrer saarländischen Großfamilie prägen seit Generationen die Frauen das soziale Gefüge. Schwestern, Tanten und Enkelinnen haben sich gegenseitig geprägt und beeinflusst, Traditionen wurden gelebt und weitergegeben. Die Generation der Künstlerin hat überwiegend das heimatliche Dorf verlassen, doch die Verbundenheit der Frauen ist geblieben. Die Beziehung und Überlagerung der Frauenpersönlichkeiten ihrer Familie in formatfüllenden typologischen Porträts untersuchte Schmidt zum ersten Mal im Jahr 2000. Sie zeigt zwei Generationen von Schwestern in aufsteigendem Alter angeordnet. Neben den physiognomischen Überlagerungen entsteht so auch einen fiktiver Alterungs- prozess. Zwanzig Jahre später bittet Jutta Schmidt ihre Protagonistinnen erneut vor die Kamera und erweitert die Serie mit einem Porträt ihrer Tochter. Eine Neuinterpretation innerhalb des Spannungsfeldes botanischer Studien bildet die fotografische Reihe von abgeblühten Frühblühern die Jutta Schmidt zwischen dem 12. und 15. Mai gesammelt hat. Während der farbige Font jeweils auf die einstige Blütenfarbe der gezeigten Fruchtstände verweist, entwickeln die verblühten Zwiebelgewächse in der hochauflösenden, übergroßen Darstellung ein Eigenleben, welches über ihren Vanitas-Charakter hinausweist.

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