KuBa – Kulturzentrum am EuroBahnhof Saarbrücken

17.06.2023 – 27.08.2023

Kerstin Arnold (geb. 1964 in Chemnitz) begann nach dem Schulabschluss in der DDR mit einem Vorbereitungskurs für ein Kunststudium, erhielt jedoch aus politischen Gründen keine Zulassung. Um eine Ausbildung zu absolvieren, die einem Kunststudium möglichst nahekommt, entschloss sie sich 1981 zu einer Ausbildung als Technische Zeichnerin. Anschließend studierte sie 1983/84 an der Ingenieurschule für Bauwesen in Leipzig. Die politischen Repressalien des DDR-Regimes, die sie erleben musste, führten dazu, dass sie Mitte der 1980er Jahre einen Ausreiseantrag stellte, dem 1989 stattgegeben wurde. Noch vor dem Mauerfall wurde sie aus der Staatsbürgerschaft der DDR entlassen und ließ sich in Saarbrücken nieder. Seit dem Jahr 2006 arbeitet Kerstin Arnold freiberuflich als Malerin. In den ersten Jahren malte sie moderne Stillleben in hyperrealistischer Ausführung. Dabei standen meist Gläser und Flaschen im Mittelpunkt, Oberflächen und Spiegelungen beweisen die handwerklich meisterliche Ausführung. Seit Anfang der 2010er Jahre konzentriert sich die Künstlerin auf Frauenbilder, die nach selbstgefertigten Fotovorlagen entstehen. Männer sind nur selten zugegen. Ihre Frauenfiguren sind alleine oder in kleinen Gruppen arrangiert. Die undefinierbaren Räume sind mal realistisch ausgeführt, mal von einem eher gestischen Spiel beeinflusst: die Farbe wurde gespritzt, geträufelt oder als Farbnebel aufgebracht. Ein narrativer Kontext der Szene ergibt sich meist aus den Utensilien, welche die Frauen bei sich tragen oder aus der Handlung, die sie ausführen. Das Publikum bekommt immer nur Anhaltspunkte, auch durch die Titel Survivors, How Do You Want Me, Day after Day, Pretty Fixation und muss die Geschichte selbst entschlüsseln.