LABORATORIUM - Institut für aktuelle Kunst im Saarland

18.06.2023 – 20.08.2023

In seinen Arbeiten hinterfragt Becker, wie der digitale Wandel unsere Wahrnehmung beeinflusst. Mittels Fotografie, Bildhauerei und Installation sowie der Verknüpfung von analogen und digitalen Techniken schafft der Künstler Arbeiten, die unseren Umgang mit modernen Technologien kritisch hinterfragen. In den „Ilfospeed selfies“ belichtet er lichtsensitives Papier mit seinem Smartphone, auf dem Selfies zu sehen sind. Immer wieder arbeitet Becker mit dieser Methode, auch in „The many faces of Viola Jones“, einer neuen Arbeit, legt er Tablets mit geometrischen Mustern auf lichtempfindliches Papier und macht daraus eine Installation. Der Titel der Arbeit erinnert an Paul Viola und Michael Jones, die Erfinder einer Methode zur Gesichtserkennung. Dabei versucht die Software, das Gesicht anhand der Merkmale in einzigartige geometrische Formenmuster zu zerlegen. Eine spannende Perspektive darauf, wie Computer uns wahrnehmen – als Gemälde in Malewitsch-Manier.

In den letzten Jahren greift Becker zunehmend auch andere Themen auf, etwa in „beneath the surface“, einer ästhetisch ansprechenden Arbeit, die den Wandel im südchinesischen Meer dokumentiert, wo das chinesische Militär Inseln stark überbaut. Oder in der Installation „a fight to the finish“: Eine Installation mit sechs Filmprojektoren, auf denen jeweils ein Super8-Film läuft, der eine Hand beim Tauziehen zeigt. Bewegung aber gibt es nicht. Den wahren Kampf führen die Projektoren, die irgendwann ausfallen. Welches Gerät wird gewinnen?