Museum St. Wendel
21.06.2023 – 17.09.2023
1963 *
Bautzen
1983 — 1986
Hochschule für Bildende Künste Dresden
Haaser stellt die ausgedienten Ballettschuhe in eine neue Form und einen neuen Kontext. Sie komponiert eine Installation, die sich aus Ambivalenzen zusammensetzt: fragil und kraftvoll, statisch und bewegt, glanzvoll und verschmutzt. Eine gebogene Form aus Ballettschuhen hält eine schwebende vertikale Gestaltung aus Spitzenschuhen. Letztere trägt eine an ein Tutu erinnernde Ausarbeitung mit herabhängenden Bändern. Diese betonen die Vertikale und suggerieren durch ihre Leichtigkeit Bewegung. Inhaltlich lassen sich die Formen in eine männlich haltende und eine weiblich drehende Figur aufgliedern, im Titel als „Pas de deux“ bezeichnet. Der titelergänzende Begriff „après“ verweist auf die Zeit danach. Die Bewegung, der Tanz, der Auftritt scheint eingefroren – festgehalten, um erinnert zu werden. Diese Erinnerung betrifft die Tanzenden wie die Schauenden. Raum, Musik, menschliche Verbindungen können antizipiert werden und werfen Fragen auf. Was geschieht, wenn der Tanz zu Ende getanzt ist und der Vorhang fällt? Welche Spuren werden hinterlassen? Die Installation lädt ein, über diese und weitere Fragen nachzudenken.